Am 16. November dieses Jahres führten der Deutsch-Belarussische Wirtschaftsclub und die Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft gemeinsam den „9. Tag der Deutschen Wirtschaft“ in Belarus durch. Damit setzten die beiden Organisatoren die 2007 begonnene Tradition dieses Leuchtturmevents erfolgreich fort. Ebenfalls traditionell übernahm die Deutsche Botschaft die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.
Der 9. TDW fand in den Räumlichkeiten unseres Clubmitglieds, der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ statt und widmete sich dem aktuellen und kontrovers diskutierten Thema „Fachkräfte in Belarus – Stand, Potential, Zusammenarbeit“. Nach einer kurzen Eröffnung durch die Veranstalter richteten der Deutsche Botschafter in Belarus, seine Exzellenz Herr Peter Dettmar und der erste Stellvertretende Bildungsminister des Landes, Herr Vadim Bogusch Grußworte an die Teilnehmer, in denen sie durch wichtige Hinweise und Anregungen das Feld für die kommenden Paneldiskussionen bereiteten. Anschließend stellte Herr Wolfgang Hombrecher, Oberamtsrat des BMWi das Managerfortbildungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vor. Ein Programm, welches ein nachahmenswertes Beispiel internationaler Kooperation im Bereich der Managerfortbildung darstellt und am 23.11.2016 sein zehnjähriges Jubiläum in Belarus begehen wird. In dieser Zeit haben über 400 belarussische Manager die Fortbildung durchlaufen.
In den anschließenden Paneldiskussionen haben deutsche und belarussische Experten aus staatlichen Gremien und privaten Bildungsorganisationen beider Länder, zusammen mit Vertretern der Wirtschaft, darunter vielen Clubmitgliedern des DBWC, die heute bestehenden Vorteile von Ausbildungsstand und Verfügbarkeit von Fachkräften in Belarus ebenso thematisiert, wie auch die Herausforderungen in Form sich verschiebender technologischer Grenzen im Bereich der MINT-Berufe und des zu erwartenden steigenden Bedarfs in den Bereichen Management und Marketing. Ebenso wurden die bereits bestehenden Kooperationsprogramme zwischen den beiden Ländern besprochen, wie das äußerst erfolgreiche DAAD-Programm in Belarus, die Arbeit des Geothe-Instituts in Minsk, sowie das EU-Projekt MOST. Die Diskussionen waren von erfrischender Offenheit und konstruktiver Direktheit geprägt und lieferten interessante Erkenntnisse und Ansätze für nachfolgende Vertiefung.
Einen ersten, direkten Erfolg verbuchte der 9. TDW bereits vor Abschluss der Fachveranstaltung mit der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens zwischen unserem geschätzten Clubmitglied, der Schneider Group und der Freien Wirtschaftszone Vitebsk.
Im Anschluss an die Unterzeichnung erfolgte der Ausklang in geselliger Runde beim Abendempfang im Restaurant Westfalia. Bei informellen Gesprächen konnte die interdisziplinäre Gesellschaft an Teilnehmern nicht nur die Ergebnisse der Paneldiskussionen besprechen, sondern auch wertvolle Kontakte über fachliche Grenzen hinweg knüpfen und vertiefen.